Der LSB Thüringen hat ein Positionspapier zur schrittweisen Rückkehr in den Vereinssport formuliert und darin den vom Deutschen Olympischen Sportbundes formulierten zehn "Leitplanken" zugestimmt und mit praktischen Beispielen, welche durch Thüringer Sportvereine mitgeteilt worden sind, untersetzt.
Der organsierte Vereinssport in Thüringen bewegt 366.064 Menschen in 3.392 Sportvereinen. Sportler, Übungsleiter, Sportfunktionäre und Vereine benötigen ebenso wie andere Bereiche der Gesellschaft eine Perspektive, wie der Weg aus dem kompletten Stillstand heraus gelingen kann. Hierbei muss schrittweise und bedacht vorgegangen werden. Aber gerade die gesundheitlichen Vorteile des Sporttreibens sollten dieses Anliegen bekräftigen.
Voraussetzung für die Beispiele und Empfehlungen ist die Lockerung des Kontaktverbotes nach dem 3. Mai sowie die Anpassung der „Thüringer Verordnung über erforderliche Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2" und dem damit verbundenen Bußgeldkatalog. Vor allem in den Bereichen „Aufenthalt im öffentlichen Raum" (§ 2) und „Schließung von Einrichtungen und Angeboten" (§ 5).
Bei dem vom Landessportbund Thüringen ausgearbeiteten Positionspapier handelt es sich um allgemeine Empfehlungen, deren Einzelfallprüfung und Umsetzung durch die Sportfachverbände und zugehörigen Vereine erfolgen muss. Die Sportfachverbände sollten anschließend spezielle Regeln und Handlungsempfehlungen für ihre jeweiligen Sportarten erlassen. Es gibt Sportarten, bei denen eine Ausübung unter den gegebenen Verhaltensregeln unkomplizierter möglich ist als bei anderen. Gleichzeitig sollte geprüft werden, für welche Altersgruppen eine schrittweise Rückkehr in den organisierten Sport je nach Sportart sinnvoll ist. Dies betrifft insbesondere Risikogruppen, d. h. Menschen mit Vorerkrankungen bzw. im hohen Alter wie Senioren- und Rehabilitationssportgruppen sowie so lange Schulen und Kindergärten geschlossen sind auch Kinder und Jugendliche. Eine große Herausforderung wird es für Übungsleiter sein, bei jüngeren Kindern im Trainingsbetrieb den Mindestabstand dauerhaft zu gewährleisten. Andererseits wäre es für diese Altersgruppe (z.B. bei einer Reduzierung der Gruppenstärke) angesichts des Bewegungsdranges und der Einschränkungen der letzten Wochen besonders wichtig! Eine schrittweise Rückkehr in den organisierten Sport bei Erwachsenen sehen wir grundsätzlich als einfacher möglich und sogar sehr empfehlenswert.
Um Haftungsrisiken für ehrenamtliche Vereinsvorstände zu mindern braucht es möglichst eindeutige und klare Regeln. Denn ihnen obliegt es, entsprechende Bedingungen und Regeln für das Sporttreiben in den jeweiligen Sportarten an die verantwortlichen Übungsleiter zu kommunizieren. Darüber hinaus muss jedes Mitglied selbst entscheiden, ob es in der gegenwärtigen Situation die Sportangebote des Vereins in Anspruch nehmen möchte.
Für den Landessportbund Thüringer ergeben sich daher drei Perspektiven